FIB – das systemische Praxiskonzept
FIB – FAMILIE IN BALANCE ist ein systemisches Tool, um Berater*innen, Therapeut*innen und Supervisor*innen in ihrer Arbeit mit Einzelnen, Eltern, Paaren und Familien zu unterstützen.
Gemeinsam mit Ihren Klient*innen ermöglicht es FIB, ein Familiensystem auf Ressourcen und Belastungen hin zu untersuchen und für aktuelle Probleme Lösungen zu entwickeln. Der gemeinsame Blick aus der Vogelperspektive auf die Familienlandschaft wirkt entspannend und weicht verhärtete Fronten auf. Alle Beteiligten erleben sich als selbstwirksam, das Familiensystem durch Kommunikation und Kooperation mitzugestalten.
- FIB – FAMILIE IN BALANCE veranschaulicht die Beweglichkeit eines Systems und die Wechselwirkungen zwischen Subsystemen und angrenzenden Systemen und regt damit systemisches Denken und Handeln an.
- Durch Über- und Nebeneinanderschieben der verschiedenen Lebensfelder kann die individuelle Familiensituation abgebildet werden. Bereits dieser erste Spielabschnitt bietet Eltern und Therapeuten die Sicht auf systemische Zusammenhänge und visualisiert zentrifugale Kräfte und Belastungsfaktoren.
- FIB – FAMILIE IN BALANCE fördert die kommunikativen Kompetenzen der Eltern und regt zu kooperativen Lösungen an.
- Jegliche Familienform kann dargestellt werden, ob Kernfamilie, Patchworkfamilie, Adoptionsfamilie, Regenbogenfamilie.
- FIB – FAMILIE IN BALANCE berücksichtigt den Mehrgenerationenaspekt und thematisiert den Einfluss und die mögliche Unterstützung der Herkunftsfamilien.
- Umliegende Systeme wie die Arbeitswelt und familiennahe Unterstützungssysteme erhalten besondere Aufmerksamkeit.
- Mit FIB – FAMILIE IN BALANCE können typische Konfliktthemen visualisiert, emotionale Be- und Entlastungen eruiert und Handlungsoptionen spielerisch erarbeitet werden.
- Lebensfelder in sechs Sprachen (deutsch, englisch, französisch, polnisch, russisch, türkisch) unterstützen einen interkulturellen Dialog unter Berücksichtigung unterschiedlicher Muttersprachen.
- Das Konzept bietet den Freiraum, in unterschiedlichen Handlungsfeldern damit zu arbeiten: in der Sozialpädagogischen Familienhilfe, in der Paartherapie und Elternberatung, in der Familienbildung, in der Supervision und Hilfeplanung.
- Zehn Anleitungen im Basistool und acht Anleitungen in der Erweiterung bieten Anregung zum kreativen Arbeiten – mal mehr als Regelspiel, mal im freien Einsatz der Materialien in auftragsorientierten Kontexten. Alle Anleitungen sind konsequent ressourcen- und lösungsorientiert aufgebaut.
Das »Regensburger Familienentwicklungsmodell«
entwickelt von Eva Tillmetz, beschrieben in „Balanceakt Familiengründung“, Klett Cotta 2014
Im »Regensburger Familienentwicklungsmodell« wird die Familie mit ihren Subsystemen und zentralen angrenzenden Systemen in Lebensfeldern dargestellt. Jedes Lebensfeld repräsentiert einen Beziehungsraum – mit einer ganz besonderen Atmosphäre, eigenen Regeln und Anforderungen. Jedes Lebensfeld ist elementar wichtig, wenn die Familie in Balance kommen soll. In jedem Lebensfeld stehen Entwicklungsaufgaben und Beziehungsklärungen an:
Das »Regensburger Familienentwicklungsmodell«: Schematischer Aufbau der Lebensfelder einer Kernfamilie
Das Modell zeigt, wie vielfältiges Beziehungsmanagement Eltern leisten, um ihre Kernfamilie in Balance zu halten:
- eine Balance zwischen den unterschiedlichen Bedürfnissen in den individuellen und den gemeinsamen Lebensfeldern
- eine Balance zwischen den Erfordernissen der Arbeit und der Regeneration
- eine Balance zwischen eigenen Ressourcen und Ressourcen aus den Unterstützungsfeldern
- eine Balance zwischen Erwerbsarbeit und Familienarbeit
- eine Balance zwischen mütterlichem und väterlichem Engagement
- eine Balance zwischen Bedürfnissen der Paarbeziehung und Erfordernissen in den Elternbeziehungen
Noch komplexer wird das Leben in Patchworkfamilien:
Das »Regensburger Familienentwicklungsmodell«: Doppel-Patchworkfamilie – Beziehungsmanagement auf höchstem Niveau!
In Patchworkfamilien wächst eine neue Familie heran und die zuvor gegründete(n) Familie(n) entwickeln sich weiter, wodurch erforderlich wird:
- eine Balance zwischen den jüngeren Eltern-Kind-Beziehungen in der zweiten Familie und den älteren Eltern-Kind-Beziehungen in der /den ersten Familie(n)
- eine Balance zwischen der Elternkooperation in der neuen Familie und der Elternkooperation in der ersten Familie
- eine Balance zwischen zweiter und erster Familie samt Herkunftsfamilien (z.B. bei Familienfesten)
- ein Verabschiedung, eine Befriedung der ersten Paarbeziehung zur Entlastung und Stärkung der neuen Paarbeziehung und Familie
Die Logik des »Regensburger Familienentwicklungsmodells«
Für die persönlichen Lebensfelder, nämlich MEINS, MEIN BERUF und MEINE HERKUNFTSFAMILIE ist jedes Elternteil selbst verantwortlich. Da gilt es herauszufinden: Was ist mir wichtig? Was will ich? Wie möchte ich mich weiterentwickeln?
Für die gemeinsamen Lebensfelder sind beide Eltern gemeinsam zuständig: ICH&DU, FAMILIENMANAGEMENT, MUTTER-KIND-/VATER-KIND-WELT und UNTERSTÜTZUNG. Themen dieser Lebensfelder bieten spannenden Gesprächsstoff für beide. Wie wollen wir unser Kind erziehen? Womit bist du und bin ich für unser Kind Vorbild? Wo bauen wir unser Liebesnest? Wie verteilen wir den Haushalt? Wie organisieren wir Unterstützung?
In den Lebensfeldern MEIN BERUF, FAMILIENMANAGEMENT fällt vor allem Arbeit an, während die Lebensfelder MEINS und ICH&DU der Regeneration dienen.
In der Beziehung zum Kind, der MUTTER-KIND-/VATER-KIND-WELT, entsteht die Zukunft.
MEINE HERKUNFTSFAMILIE und UNTERSTÜTZUNG sind potentielle Tankstellen, die die Familie mit Energie versorgen.
Alle Lebensfelder stehen untereinander in permanenter Wechselwirkung. Im Gespräch finden die Eltern heraus, welche Bezüge zwischen den Lebensfeldern bestehen. Wie steht´s um das Verhältnis von Arbeit, Regeneration und Unterstützung? Elternteamwork ist angesagt!
Fachartikel zum Download
Texte und Fachartikel von der Spielentwicklerin Eva Tillmetz zu FIB – FAMILIE IN BALANCE
Wer Kindern helfen will, muss Eltern stärken! (Erschienen in Forum sozialarbeit + gesundheit 1/2020)
Ressourcenorientierte Elternberatung (Erschienen in Fokus Beratung Nr. 31 / Nov. 2017)
FIB – FAMILIE IN BALANCE / Das Konzept für den SG-Praxispreis 2017
Balanceakt Familiengründung – Der größte Wandel im Leben eines Paares
Newsletter zum Download
Wir freuen uns, dass wir Ihnen ab sofort einen Newsletter anbieten können. Wir werden u.a. Fallvignetten und Arbeitsmodelle vorstellen, die Ihnen Anregungen für eigenes kreatives Arbeiten mit FIB – FAMILIE IN BALANCE und auch seiner Erweiterung geben.
Newsletter IV – September 2022 – Patchworkfamilien & Co. mit komplexen Familienkonstellationen anschaulich arbeiten
Newsletter III – März 2021 – Helferkonferenzen und Hilfeplangespräche anschaulich gestalten
Newsletter II – September 2019 – Wenn Eltern sich trennen
Newsletter I – März 2019 – Auftragsklärung mit den Gefühlskarten
Der nächste Newsletter erscheint im März 2024. Haben Sie weitere Themen, die Sie interessieren? Dann lassen Sie es uns wissen und schreiben Sie uns unter info@fib-spiel.de
An- und Abmeldung
Wollen Sie über das Erscheinen des Newsletter informiert werden? Wir nehmen Sie gerne in unseren Verteiler auf. Nutzen Sie dazu unten stehendes Formular. Wollen Sie keine Hinweise mehr erhalten, dann teilen Sie uns dies bitte ebenfalls im unten stehenden Formular mit.
Das Fachbuch zum Basistool
Theoretische Grundlagen und viele Praxisbeispiele zur Anwendung des Tools FIB – FAMILIE IN BALANCE erhalten Sie im Fachbuch:
Klett-Cotta, Stuttgart. 1. Auflage 2014.
256 Seiten, broschiert, ca. 30 teils vierfarbige Abbildungen.
Leseprobe unter http://www.klett-cotta.de/media/14/9783608891430.pdf
Arbeitsmaterial zum Download unter https://www.klett-cotta.de/media/44/Buch89143_Tillmetz_Balanceakt.pdf
Buchrezension
Rezension lesenerschienen in KONTEXT 46,1 – April 2015